An alle Bielefelder: Es tut mir leid, aber den konnte ich mir einfach als Überschrift nicht verkneifen.
Ich würde jetzt gerne eine Lobeshymne über den überragenden Erfolg singen, den wir als Team auf der ersten Prime Championship des Jahres 2020 einfahren konnten, allerdings wäre das dann ein eher kurzes Lied. Ein herzlicher Glückwunsch geht von unserer Seite an den Gewinner des Turniers: Bastian Potthoff.
Vier hoch motivierte Steelforger haben sich am 01.02.2020 auf den Weg nach Bielefeld gemacht, allerdings konnte nur einer von uns bis in die Top 8 durchmarschieren. Dennis hat seine Decks zu einem 3-2 pilotiert und sich damit eine dieser wunderschönen Matten gesichert. Der Rest von uns ist im Mittelfeld gelandet bzw. knapp der roten Laterne ausgewichen. Insgesamt waren 22 Spieler anwesend und die weiteste Anreise hatten wohl vier Schmiede aus dem Norden.
Bis auf ein paar Regelfragen bzw. Unklarheiten ist auch wenig besonderes passiert und an dieser Stelle ein großes Lob an den Schiedsrichter Jacob, der gefühlt immer präsent war, sofern eine Frage aufgekommen ist und mit seiner ruhigen und souveränen Art alle Unklarheiten schnell beseitigen konnte.
Um hier nicht nur ein paar Floskeln zu hinterlassen, würde ich euch gerne an ein paar Gedanken über das Format teilhaben lassen. Gespielt wurde Sealed Triad in einer Abwandlung. Sealed Triad bedeutet zunächst, dass jeder Spieler drei Decks und etwas Zeit erhält, sich mit den Archonten auseinanderzusetzen. Vor jeder Runde präsentieren sich die Spieler gegenseitig die Deckkarte, ohne dass ein Blick auf die Liste erlaubt ist. Im Anschluss wählt jeder der Kontrahenten ein Deck des Gegners aus, dass er nicht spielen darf. Im Normalfall, werden Best-of-Three Runden gespielt und der ausgewählte Stapel wird für ein mögliches Entscheidungsspiel bei einem Stand von 1:1 genutzt. An dieser Stelle ist die Alternative interessant, die in Bielefeld angewendet wurde. Aus dem BO3 Modus wurde die „Speed“-Variante, in der nur ein Spiel gespielt wurde. Dies hat den Vorteil, dass die Runden deutlich weniger Zeit in Anspruch nehmen und die Top 8 bereits gegen 16:30 starten konnte, obwohl im Vorfeld fünf Runden bestritten wurden.
Der Nachteil an diesem Format liegt leider in der derzeitigen, sehr schwankenden Spielstärke der einzelnen Häuser. Mein Erstrundengegner Dario – übrigens auch ein sehr angenehmer Zeitgenosse – hatte das Glück, direkt drei Archonten mit den Dinos zu erhalten. Ich lehne mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass die Saurier schon ein ordentliches Pfund in Sealed Turnieren mitbringen. Bekommt ein guter Spieler dann noch eine solche Auswahl an die Hand, könnt ihr euch vorstellen wie die erste Runde verlaufen ist. Das Decks und Spieler an diesem Tag gut harmoniert haben beweist, dass Dario einige Stunden später am Finaltisch gesessen hat.
Ich für meinen Teil hatte das Glück, zwei Decks mit Brobnar und ohne Unterstützung eines neuen Hauses zu öffnen. Mein drittes Deck enthielt die Sternenallianz, welches allerdings in den meisten Runden auf die Bank geschickt wurde. Die beiden Spiele, die ich hiermit bestreiten durfte, waren ein Sieg und eine knappe Niederlage, die fast in der Overtime entschieden wurde.
Auch wenn der Tag aufgrund der Leute und der guten Organisation Spaß gemacht hat, wusste ich bereits bei dem Blick auf die Archonkarten, dass es kein sonderlich erfolgreicher sein würde. Brobnar ist leider in den meisten Fällen einfach schlechter als der Rest der anderen Fraktionen und von meinen persönlichen Top 4 in Worlds Collide – Saurier, Sternenallianz, Logos und Dis – gefühlt Lichtjahre entfernt. Ich bin daher sehr auf die neue Edition gespannt und hoffe, dass die Fraktionen besser ausbalanciert sind.
Am Ende möchte ich noch ein paar Worte in Richtung des Veranstalters – Das Team des Spielraums in Bielefeld – richten. Man erlebt es leider sehr selten, dass ein Organisator viel Zeit in die Planung und die Bewerbung des Events steckt. Ich habe bereits relativ früh über Facebook von der geplanten Prime erfahren, konnte mich problemlos über eine private Nachricht anmelden und habe schnell eine Rückmeldung erhalten, dass genug Platz vorhanden sei, ich meinen Platz allerdings sicher hätte. Genau so muss es sein!
Da ich nicht wusste, ob die Möglichkeit besteht Getränke zu kaufen, habe ich mich selbst versorgt und wurde auch nicht schief angeguckt. Ich persönlich finde es in der Regel anstrengend, wenn Ladenbesitzer verbieten, mitgebrachte Getränke zu konsumieren, weil die eigenen Drinks verkauft werden sollen. Also auch an dieser Stelle ein weiteres Lob an das Team.
Der wichtigste Punkt, die Organisation des Events: Auch hier wurde schnell und problemlos alles unkompliziert durchgeführt und die Registrierung und Verteilung der Decks lief reibungslos. Alles in allem kann ich sagen, dass es ein gelungener Ausflug war, viel Spaß gemacht hat und auch wenn ihr eventuell Schwierigkeiten habt mir das zu glauben… Bielefeld gibt es doch!